Energie speichern ohne Batterie: Smarte Alternativen für die Industrie

Artikel
25/3/25
5 Min.

In einem sich wandelnden Energiesystem wird die Fähigkeit, Energie zu speichern und zu steuern, immer mehr zum Wettbewerbsvorteil – gerade für Industrieunternehmen. Doch nicht immer braucht es dafür klassische Batteriespeicher. Unternehmen können Energie speichern ohne Batterie – durch intelligente Nutzung vorhandener Anlagen und Prozesse.

Warum Energiespeicher für Unternehmen immer wichtiger werden

Die Rahmenbedingungen von Energiemarkt und Regulatorik sind im Wandel – und machen Energiespeicher zunehmend unverzichtbar:

Strompreisschwankungen nehmen zu
Die Energiewende geht voran und Photovoltaik und Windkraft werden immer weiter ausgebaut. Damit steigen auch die wetterbedingten Schwankungen, also die Volatilität, im Stromangebot. Sonnenstunden und Windphasen entscheiden immer stärker über Verfügbarkeit und Preis. Im Sommer 2024 schwankten die Strompreise am Spotmarkt in Deutschland innerhalb einer normalen Woche zwischen +250 €/MWh und -60 €/MWh. Wer in den teuren Zeitfenstern weniger Strom verbrauchte, konnte massiv Kosten sparen.

Preisschwankungen am Strommarkt im August 2024

Die Volatilität steigt – und bleibt
Dass die Preisschwankungen in Zukunft zunehmen, zeigen die Ergebnisse einer Studie der Uni Köln (2025). In der Studie wird die Volatilität 2023 mit der für 2035 prognostizierten Volatilität verglichen. Am stündlichen Day-Ahead-Markt nimmt sie laut Studie um 20% zu, am viertelstündlichen Intraday-Markt sogar um 64%. Neben dem Ausbau der Erneuerbaren ist auch Elektrifizierung auf der Nachfrageseite (z. B. durch E-Mobilität oder Wärmepumpen) ein Treiber dessen – ein komplexes Zusammenspiel, das Flexibilität erfordert.

Standardabweichung- Differenz Referenzszenario 2035 zum Modelljahr 2023

Dynamische Netzentgelte kommen
Auch auf Netzebene führt die zunehmende Volatilität zu regulatorischen Veränderungen. Letzten Sommer hat die Bundesnetzagentur die geplanten flexiblen Netzentgelte für Industriekunden vorgestellt. Der erste Schritt ist bereits mit der geplanten Anpassung der „7.000-Stunden-Regel“ eingeläutet, die bisher ein kontinuierliches Abnahmeverhalten bei Unternehmen belohnt hat. Weitere Maßnahmen wie die Ausweitung dynamischer Netzentgelte und neue Modelle der atypischen Netznutzung sind angekündigt.

Energie speichern ohne Batterie: Diese Potentiale schlummern in Ihrer Infrastruktur

Angesichts dieser Entwicklungen ist klar: Unternehmen müssen vorhandene Speicherpotentiale intelligent nutzen – und das geht oft ganz ohne teure Investitionen in Batteriespeicher.

1. Thermische Speicher
Ihr Kühlhaus ist ein Energiespeicher? Genau, sowohl Kühlhäuser als auch Tanks eignen sich hervorragend, um Energie in Form von Temperatur zu speichern. Wenn der Strom gerade günstig ist oder viel Solarenergie zur Verfügung steht, kann gekühlte Ware stärker heruntergekühlt oder Wasser in Tanks oder E-Boilern gezielt erwärmt werden. Dabei werden nur geringe Temperaturschwankungen genutzt, welche die Produktqualität nicht beeinflussen. Der Himbeere ist es egal,ob sie bei -23 oder -20 Grad gelagert wird. Kleine Anpassung, große Wirkung: Unser Kunde, der Kühllogistiker Peter Bade, hat die Arbeitspreise am Spotmarkt durch die Nutzung seines Kühlhauses als Energiespeicher um 15,6% gesenkt.

2. Prozessbezogene Speicher: Pumpen, Tanks und Lager
Viele Industrieprozesse beinhalten Förder- oder Speicherprozesse – etwa bei Flüssigkeiten, Gasen oder Feststoffen wie Schrauben. Diese werden in Pumpen, Tanks und Lager aufbewahrt, die Energie in Form von Masse speichern. Wenn Energie günstig ist, wird „vorproduziert“ oder Füllstände erhöht – bei hohen Preisen wird der Energieeinsatz reduziert. Darüber lässt sich Energie speichern ohne Batterie und flexibel verbrauchen.

Energie speichern ohne Batterie – automatisch und effizient dank intelligentem Energiemanagement

Unser intelligentes Energiemanagement flexOn hilft Unternehmen dabei, diese Speicherpotentiale intelligent zu nutzen – ganz ohne zusätzliche Hardware oder Batteriespeicher. Die Flexibilisierung Ihres Stromverbrauchs besteht aus vier Schritten:

  1. Relevante Systeme anbinden: flexOn integriert Ihre energieintensiven Anlagen wie Kühlhäuser, Wärmeerzeuger oder Lager über bestehende Schnittstellen. Hinzu kommen externe Daten wie Strommarktpreise oder Wetterdaten.
  2. Prognosen erstellen: Auf Basis der verschiedenen Daten berechnet die KI hinter flexOn Prognosen zu Energieverbrauch und -erzeugung – sowohl auf Anlagen- als auch Standortebene.
  3. Optimierte  Fahrpläne generieren: Aus den Prognosen errechnet flexOn den besten Zeitpunkt für Energieeinsatz oder -einsparung. Unsere KI und Algorithmen erstellen im Rahmen Ihrer Vorgaben optimierte Fahrpläne, die automatisiert ausgeführt werden.
  4. Schnittstelle ins Energiesystem: Das intelligente Energiemanagement bietet außerdem eine Schnittstelle zu Versorgern, Händlern und Netzbetreibern.


Energie speichern ohne Batterie ist kein Widerspruch – sondern eine echte Chance für Industrieunternehmen. Wer bestehende Speicherpotentiale intelligent ausnutzt, spart Kosten, unterstützt Energiewende und Netzstabilität und sichert sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Dank flexOn geht das einfach, sicher und automatisiert.

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